Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts sind eine Blütezeit der Kammermusik mit Gitarre. Das Instrument erfreut sich, bevor das moderne Klavier als Symbol der bürgerlichen Technologiebegeisterung seinen Siegeszug antritt, höchster Beliebtheit: Reisende Gitarre-Virtuosen verdienen ihr Geld mit Auftritten, Notenausgaben und Unterricht; jede “Höhere Tochter” und jeder Hobbymusiker dillettiert auf der Gitarre, häufig auch als Komponist.
Es herrscht eine regelrechte “Guitarromanie”, wie die Zeitgenossen sagen. Man trifft sich in den Salons der Bürger und Aristokraten zu Gastkonzerten von bekannten Künstlern und / oder zu musikalischen Versammlungen, die sich der Fachsimpelei, dem gegenseitigen und gemeinsamen Musikvortrag widmen.
Die Querflöte und die Violine erfahren eine ähnliche Popularität, hervorgerufen durch Virtuosen wie Paganini oder die Gebrüder Doppler.

In dieser Salon- bzw. Hausmusikkultur des Biedermeier entsteht eine Flut an Werken auch für die Besetzung Flöte - Violine - Gitarre, ganz unterschiedlicher kompositorischer Qualität, von der einfachen Paraphrase von Gassenhauern oder Variationen von Melodien aus den aktuellen Opern-”Charts” bis zu ausgearbeiteten Werken in Sonatenform.

Das spieltechnische Niveau ist, auch bei den mitwirkenden Melodie-Instrumenten, durchwegs ausgesprochen hoch.

Immer ist diese Musik zur gefälligen Unterhaltung gedacht, spritzig, elegant und eingängig - ganz im Sinne einer gepflegten instrumentalen Konversation.

Aus der Fülle der vorhandenen Literatur wählen wir für unser Repertoire Werke von auch heute noch bleibendem Wert aus - Originalstücke und Arrangements von Carulli, Giuliani, Molino, aber auch unbekannteren Komponisten wie J. Blum (dessen Zyklus "Les Bouquets" dem Ensemble den Namen stiftete);
aber auch moderne Werke impressionististischer und lateinamerikanischer Couleur bereichern das Programm.